Kunstspiele

Vermittlungsspiele für Ausstellungsformate

Seit 2017 entwickele ich zusammen mit Ausstellungsmacher*innen, Kunstvermittler*innen und Museen interaktive Spiele für Ausstellungen. Die Spiele richten sich sowohl an Erwachsene als auch an Kinder und Jugendliche und stellen ein permanentes Angebot innerhalb der jeweiligen Ausstellung dar. Dabei werden die Spiele immer auf das Ausstellungskonzept hin maßgeschneidert und in Zusammenarbeit mit den Kurator*innen passgenau entworfen.

 

Dabei haben alle Spielkonzepte drei Ebenen:

Bisher waren alle Spiele analoge Kartenspiele, da ich das haptische Erleben in einem Ausstellungskontext als ein sehr wichtiges Element erachte. Menschen fassen gern an, und vor allem dann, wenn sie etwas erkunden und sich aneignen wollen. Daher bieten alle Spiele die Möglichkeit, innerhalb der Ausstellung etwas anzufassen und es auch mitzunehmen.

Eine zweite Ebene der Spiele besteht darin, dass die Besucher*innen beim Spielen nicht nur etwas über die Ausstellung und die darin gezeigten Werke erfahren, sondern im besten Falle auch etwas über sich selbst. 

Zusätzlich sind alle Spiele so konzipiert, dass die Lust der Besucher*innen am Teilen und Sich-Mitteilen bedient wird. Das durch die Social-Media geprägte Interesse am Teilen und Anteilnehmen an den Posts der Anderen wird hier auf einer analogen Ebene bedient, die nebenbei den Ausstellungsmachenden Hinweise auf die Rezeption ihrer Schau bieten. 

 


Referenzen:


Zeit für Fragmente. Werke aus der Sammlung Marx

09.11.2019 - 04.10.2020, Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin

Spielkonzept

Was entsteht aus Ihren Fragmenten?

Zu jedem in der Ausstellung gezeigten Objekt finden Besucherinnen und Besucher je eine Spielkarte mit einer Fragmentzeichnung. Die Besucher*innen wählen aus den Kategorien A, B und C je eine Karte aus. Die 3 Karten können am Tisch zu einem neuen, eigenen Objekt zusammengelegt werden. 

In einem zweiten Schritt können die Besucher*innen ihre drei Karten umdrehen. Auf der Rückseite finden sie je ein Wort. Diese 3 Worte werden in der Reihenfolge A,B und C zu einem neuen Wort zusammen gesetzt. Dieses Wort kann an einem Whiteboard an der Wand mit anderen Besucher*innen geteilt werden.  

So schreiben sich Besucher*innen mit ihrer Auswahl und der Generierung ihres Wortes in den Ausstellungskontext ein und können sich im Anschluss gezielt noch einmal mit den von ihnen ausgewählten Arbeiten in Bezug setzen. 


Gegen die Unsichtbarkeit - Designerinnen der Deutschen Werkstätten Hellerau

03.11.2018 - 03.03.2019, Japanisches Palais, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

17.05.2019 - 18.08.2019, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Spielkonzept

Wie sichtbar wären Sie als Designerin um 1920 geworden?

Die Antwort auf diese Frage können sich Besucher*innen in Laufe eines Frage- und Antwort- Parcours durch die Ausstellung erspielen. Ausgestattet mit einem Bleistift können sich die Besucher*innen an insgesamt zehn Stationen in der Ausstellung je eine Karte mitnehmen. 

Auf diesen Karten finden sie entweder eine Frage mit drei verschiedenen Antwortmöglichkeiten oder eine Jokerkarte auf der das Schicksal den Besucher*innen Fakten in ihre fiktive Designerinnen-Biografie schreibt. 

Durch ein Punktesystem, das im letzten Raum mit Hilfe einer Rubbelkarte aufgelöst wird, erspielen sich die Besucher*innen ihre Auflösungskarte. Je nach Höhe der Punktezahl können Sie sich von den Pinnwänden im letzten Raum eine farbige Karte herunter nehmen, auf deren Rückseite das Ergebnis zu lesen ist, welche Sichtbarkeit sie als Designerin um 1920 wohl erhalten hätten. 

Mit jedem gespielten Spiel werden die Porträts der Designerinnen, die in der Ausstellung präsentiert werden, auf den Pinnwänden sichtbarer. So können Besucher*innen nicht nur selbst erleben, welche Fragestellungen und Probleme Designerinnen um 1920 lösen mussten, sondern sie spielen auch selbst "gegen die Unsichtbarkeit" dieser bedeutenden Positionen der Designgeschichte. 


You May Also Like - Robert Stadler

18.03. - 25.06.2017, Lipsiusbau, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Spielkonzept

Generieren Sie sich ihr persönliches Ausstellungsfazit!

Besucher*innen der Ausstellung finden in einem von den Exponaten getrennten Bereich drei Setzkästen mit je 32 Spielkarten. 

Auf den Spielkarten sind Zeichnungen der Objekte aus der Schau zu sehen. Die Besucher*innen sind eingeladen aus den drei Kategorien A,B und C je eine Karte zu wählen - am besten ohne lang darüber nachzudenken, sondern auf der Basis davon, welche sie am ehesten anspricht, oder welches Objekt ihnen am besten gefiel. 

Im nächsten Schritt gehen die Besucher*innen mit ihren drei Karten in den nächsten Raum. Dort werden sie via Wandtext aufgefordert ihre Karten umzudrehen. Auf der Rückseite finden sie je ein Wort. Die drei Worte können in der Reihenfolge A, B und C zu einem neuen Wort zusammen gesetzt werden. Auf diese Weise entstehen Begriffe wie "Netz-Kluft-Klassiker" oder "Spaß-Pulver-Experte".

So generieren die Besucherinnen, zugeschnitten auf das Ausstellungskonzept des Algorithmus, ihren eigenen Titel für ihre Ausstellungswahrnehmung. Dieses Wort kann dann an ein Whiteboard geschrieben und dort mit anderen Besucher*innen geteilt werden. 

Wer möchte, kann in einem nächsten Schritt unter Angabe des Hashtags zur Ausstellung seinen Titel wieder im Netz auf Instagram oder Facebook teilen und so über den analogen Rahmen des Spiels hinaus Aufmerksamkeit für die Ausstellung generieren.